
360 Grad Inhalte
Emotionale Zeitreise in 360 Grad
Quelle: Youtube – Michael Ginsburg, Martin Heller, Christiane Wittebecher
Herausforderungen am Anfang
- Arbeit im Tagebau
- Folgen für Natur und Mensch
- technische Innovation und Forschung
- Umsiedlung
- Tourismus und Renaturierung
Beim Dreh erkennen wir Unterschiede. Die Kamera ist kleiner, unscheinbarer, leichter zu tragen. Aber sie sieht alles. Beim Interview heißt das: Aufnahme starten, Frage stellen, wegrennen und verstecken. Was der Protagonist erzählt, hören wir manchmal überhaupt nicht. Wir erzählen eine gute Geschichte, aber brauchen auch viel räumliches Vorstellungsvermögen. Die Recherche bleibt nahezu gleich. Wie immer arbeiten wir mit hoher Genauigkeit und kritischer Quellenwahl. Aber viele Infos fallen später hinten runter – für das Bild.
Fiktionale Geschichten mit 360 Grad-Kameras
Wir filmen mit einem Würfel aus sechs einzelnen Kameras. Am PC werden die einzelnen Aufnahmen schließlich zusammengerechnet. Die Trennlinie zwischen den Aufnahmen – die Stitchline – darf nicht sichbar sein. Daher müssen schon bei der Aufnahme die einzelnen Bilder ähnlich beleuchtet sein. Ferner darf sich kein Gegenstand genau auf der Trennlinie befinden. Problem: Es fehlt ein Display zur Kontrolle. Es zählen allein die Kenntnisse der Technik, räumliches Vorstellungsvermögen und Augenmaß.
Normalerweise gibt der Regisseur Anweisungen und Verbesserungsvorschläge. Er nimmt den Schauspieler bei seiner Arbeit sozusagen an die Hand. Vor der 360 Grad Kamera ist er plötzlich auf sich allein gestellt. Dann heißt es „Klappe, die Erste!“ und das Team versteckt sich. Von der schauspielerischen Leistung selbst bekommt es nur ein bisschen Ton mit. Am Ende entsteht der 360 Grad Film „Auf heißen Kohlen“.
Einsatz im journalistischen Alltag
Die Nachbearbeitung dauert. Deshalb eignet sich das Storytelling mithilfe von 360 Grad Kameras für tagesaktuelle Themen nur bedingt. Insbesondere bei lohnenswerten Bildern finde ich einen Einsatz sinnvoll. Dann kann der Zuschauer zum Beispiel hautnah bei einer Demonstration dabei sein oder ein neu eröffnetes Gebäude besichtigen.
In meiner Arbeit verwende ich anstatt der aufwändigen Omni-Variante mit sechs GoPros eine Samsung Kamera mit einer lichtstarken F2.0-Linse. Diese liefert im Moment meiner Meinung nach den besten Kosten-Nutzen-Faktor. Der geringe Verlust der Qualität ist meines Erachtens zu verschmerzen. Immerhin sprechen wir von einer Kritik auf hohem Niveau. Samsung Gear 360 Aufnahmen haben eine Auflösung von 4k Ultra HD.
Um die Schönheit der Natur darzustellen, lohnt sich meines Erachtens dennoch der Einsatz der Omni-Variante. Dieser ist teurer und erheblich aufwendiger, genügt aber eben auch höheren ästhetischen Ansprüchen.
Meine Mitarbeit am Film
Das Thema Geisterdorf hatte es mir gleich angetan. In Alt-Haidemühl wachsen Bäume aus Ruinen und Vögel krächzen in verwahrlosten Gärten: Seit elf Jahren verfällt das Dorf. Seine Bewohner mussten dem Lausitzer Tagebau weichen – sie wurden umgesiedelt. Ein früherer Bewohner besucht sein kaputtes Zuhause (gedreht mit der Samsung Gear 360, die ich auch in meinem Repertoire habe):
Das alte Haidemühl:
Das neue Haidemühl:
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